Lernbetreuung für junge Flüchtlinge

Während meiner Studienzeit hatte ich sehr viel Mathematik Nachhilfe gegeben, um das Studium zu finanzieren. Dann blieb diese Tätigkeit lange Zeit brach liegen, bis ich vor drei Jahren in meiner Heimatgemeinde auf Mathematik Lernbetreuung für eine serbische Familie angesprochen wurde; ich begleitete die Tochter dieser Familie für 2,5 Jahre bis zur HAK Matura.Danach war ich wieder „frei“ für neue ehrenamtliche Mathe Nachhilfe.

Mit Start der Erste Time Bank fand ich sofort wieder einen Einsatzort: Projekt BACH (Basisbildung - Coaching – Hauptschulabschlusskurse) des Diakonie Flüchtlingsdienstes in Mödling. Von Jänner bis Ende Mai betreute ich einen 20-jährigen Flüchtling aus Afghanistan in Mathematik. Er schaffte den Hauptschulabschluss problemlos und wird nun auf einer HTL in Wien seine Schulausbildung fortsetzen. Und somit ist für mich klar, dass ich ihn in den nächsten Jahren weiter in Mathematik betreuen werde. Es handelt sich dabei um mehr als normale Nachhilfe, ich spreche daher auch von Lernbetreuung, denn die Hauptschwierigkeiten ergeben sich ganz einfach aus den sprachlichen Gegebenheiten.

Meine Erfahrung vom bisherigen Engagement ist, dass junge Flüchtlinge sehr wohl interessiert sind, einen Schulabschluss zu erreichen, aber die sprachliche Barriere das größte Hindernis ist. Deutsche Sprache kombiniert mit Mathematik ist für viele einfach eine zu großes Hürde. Deshalb möchte ich mich auch weiterhin in diesem Umfeld „Mathematik für Flüchtlinge“ engagieren, denn ohne Hauptschulabschluss kann man in Österreich praktisch nichts machen, und manche der jungen Flüchtlinge würden gern eine höhere Schule absolvieren.

Autor: Edmund Mayer