Kennt ihr noch einen Wurlitzer? Das (fast schon) antike „wünsch-dir-was“, wenn es um Musik ging? Nun, in der Wurlitzergasse 89 im 17. Wiener Gemeindebezirk versteckt sich das Chancenhaus von Obdach Wien. Hier wohnen Menschen, die sich bestimmt etwas anderes wünschen…

In dieser Einrichtung werden Menschen aufgefangen, die aus den unterschiedlichsten Gründen wohnungslos sind. Sie erhalten professionelle Unterstützung, wobei das große Ziel dahinter ist, Betroffene in ein selbstbestimmtes Leben samt den eigenen vier Wänden zu führen.

Genau dort haben sich Ende April die Teams ALM Sparkassen und ALM AT vom Balance Sheet Management der Erste Bank und Sparkassen eingefunden, um Einblick in eine Welt zu bekommen, in der nicht alle Menschen dieselben Chance haben, die wir aber zum Teil naiv als gegeben hinnehmen.

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter haben uns sachlich und unaufgeregt aus ihrem herausfordernden Arbeitsalltag erzählt, der aber vor allem deutlich macht, wie unermüdlich sie sich für eine bessere Chancenverteilung einsetzen. Bedrückend und emotional wurde es als zwei Peers ihre eigene, sehr private Geschichte mit uns geteilt haben. Peers sind Menschen, die sich selbst in einer wohnungs- oder obdachlosen Situation befunden haben und nun mit ihrer Erfahrung unter anderem zwischen Bewohner:innen und Helfenden vermitteln.

Nach einer Hausbegehung, die uns auch die beklemmenden Verhältnisse verdeutlicht hat, in der sich Menschen - die dort zumindest kurzzeitig wohnen – befinden, waren unsere handwerklichen Fähigkeiten gefragt. Gemeinsam als Team wurden Gemüse und bunte Blumen gepflanzt, Schirmständer betoniert und Sitzgelegenheiten aus Europaletten gezimmert. Neben dem erklärten Ziel der Innenhofverschönerung hatten wir auch ziemlich viel Spaß.

Der Tag hat auf jeden Fall Spuren bei uns hinterlassen. Sowohl als Team - weil wir gesehen haben, wie gut wir zusammenarbeiten - als auch als Einzelperson, da jede:r von uns auf unterschiedliche Weise zum Nachdenken angeregt wurde.
 

Autorin: Corinna Wolf